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31.05.2016

Energiegewinnung und Naturschutz im Einklang

EDF rüstet derzeit die Staustufen Straßburg und Kembs mit Wasserkraftwerken und Fischpässen auf.

Beide Bauprojekte werden von Stammkunden der PASCHAL-Werk G. Maier GmbH gebaut.
An der Staustufenveränderung in Kembs arbeitet Eiffage TP und an der Staustufe in Straßburg die Bauunternehmung GTM (PaP Straßburg).
PASCHAL unterstützt seine beiden Stammkunden bei allen Stahlbetonkonstruktionen mit ideenreicher Schalungsplanung, systemkompatiblen Sonderelementen und hilft so die gedeckelten Baukosten einzuhalten.

Obwohl die beiden komplexen Wasserbauprojekte fast ausschließlich aus Stahlbeton erstellt werden, kommen die ausführende Bauunternehmen mit überschaubaren Mengen an Schalsystemen von PASCHAL aus. Zu verdanken ist dies der Arbeitsvorbereitung von PASCHAL, sowie der perfekt aufeinander abgestimmten Bauabschnittsplanung durch alle Baubeteiligten, die eingespielte Teams sind.

Wasserbauprojekt mit PASCHAL
Die Dammkrone im Hintergrund und das im Bau befindliche Ein- und Auslaufbauwerk an der Staustufe Kembs verdeutlicht die Tiefbauproblematiken.

Gemeinsamkeiten der beiden Bauprojekte

Der französische Energiekonzern EDF lässt an der Staustufe Straßburg und der Staustufe Kembs jeweils einen Fischpass und eine Wasserkraftanlage bauen.
Die beiden Bauprojekte stehen im Zusammenhang mit der Erneuerung der Betriebskonzession, die zunächst bis Dezember 2035 fixiert ist und der Forderung, dass bis 2020 die ungehinderte Fischwanderung bis Basel ermöglicht sein muss.

Fischpässe und Turbinenhäuser

Zu den komplexen Anforderungen an die unterschiedlichen Betonkonstruktionen der Fischpässe, der Turbineneinhausungen, der Ein- und Auslaufbauwerke, die jeweils spezielle Anforderungen erfüllen müssen, addieren sich schwierige Bausituationen in unmittelbarer Rheinnähe.
Des Weiteren muss jede Baukonstruktion für sich und im Gesamten ihre Aufgabe auf Dauer sicher erfüllen. Gleich ob im Wasser, unter Wasser oder als Wasserbegrenzung.

In den Fischpässen wird die Fließgeschwindigkeit durch Betonbarrieren reduziert und ermöglicht den flussaufwärts wandernden Fischen eine Erholungsphase in beruhigtem Wasser.
In den Zuläufen für die Turbinen muss das Wasser auf Tempo gebracht werden, um möglichst viel elektrische Energie zu gewinnen. So wird verständlich, dass jede Baukonstruktion ihre Aufgabe im Einzelnen gerecht werden muss damit die gesamte  Anlage im Verbund wirkt.

Winklig und schief war gefordert

So sind die Fischpässe durch schiefe Ebenen, gewinkelte Wände und abgekantete Barrieren gekennzeichnet.
Um diese unterschiedlichsten geometrischen Anforderung schaltechnisch korrekt herstellen zu können, hat die Anwendungstechnik von PASCHAL eine enorme Planungsleistung eingebracht.
Anhand der geplanten Verläufe der Fischpässe wurde die  Schalungsplanung abschnittsweise vorgenommen und dabei ein Maximum an Standardelementen von LOGO.3 eingeplant.
Um den jeweiligen vorgegebenen Winkelverlauf – vertikal wie horizontal – einzuhalten haben die Schalungstechniker von PASCHAL, mit Hilfe von CAD acht konische Ausgleichselemente konstruiert und kompatibel zum LOGO.3-System gefertigt.
Anhand der von PASCHAL gelieferten Schalungszeichnungen konnten die Bauhandwerker die Schalungselemente zügig kombinieren und montieren. Die vorhandenen Verbindungsmittel, ob Bolzen, Multiklammer oder Keilspanner passten.

Betonmasse gegen Erddruck und Auftrieb

Die Betonkonstruktionen zur Aufnahme der Turbinen sind durch Masse und Auftriebssicherungen gekennzeichnet.
Bevor beispielweise die jeweilige Bodenplatte erstellt werden konnte, wurden in Straßburg Doppel-T-Träger ins Erdreich getrieben und die „Köpfe“ mit einbetoniert.

Die unterirdischen Turbinenhauswände wurden in Straßburg 6,50 m hoch einhäuptig gegen die zuvor eingerammten Spundwände betoniert.
Für die einhäuptige Schalung wurden 63 m² Schalelemente des Systems LOGO.3 zu einer Schaleinheit montiert und mit dem Kran aufgestellt.
Nach Fertigstellung der 6,50 m hohen Betonwände erfolgte anschließend die vertikale Weiterführung auf rund 9,0 m Höhe. Hierzu wurden wiederum gemietete LOGO.3-Schalelemente eingesetzt.

In Straßburg werden vom Baubeginn im September 2013 bis zur Fertigstellung im März 2016 rund 2.000 m³ Unterwasserbeton und ca. 7.000 m³ Beton mit einem Wasserzementwert von 0,45 verarbeitet werden.

In Kembs wird bedingt durch weitergehende Konstruktionsanforderungen auch die TTR Rundschalung zum Einsatz kommen. Die zu schalende Betonmasse addiert sich für Kembs auf rund 12.500 m³.
Am Einlaufbauwerk für Kembs misst die Deckenplatte beispielsweise 8,0 m Dicke. Zum sicheren Schalen kam hier die LOGO.3, ausgerüstet mit der Sicherheitseinrichtung „Multip“ zum Einsatz. Zum Abfangen der enormen Druckkräfte wurden Stützböcke sowie Sperrenkonsolen im Abstand von 1,20 m eingesetzt.

Die Erdbauarbeiten in Kembs starteten bereits Mitte 2011. Ende 2015 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein und die Inbetriebnahme ist für 2017 geplant.

LOGO.3 in Kombination mit Sperrenkonsolen auf Baustelle Staustufe Kembs
Im Vordergrund die LOGO.3 in Kombination mit Sperrenkonsolen auf der Baustelle der Staustufe Kembs.

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